Reisebericht: Mit der Emerald Princess zur idyllischen Insel Guernsey

Start in der Hafenstadt Southampton

Nach einem ca. zweistündigen Transfer von London nach Southampton kamen wir am Mayflower Cruise Terminal an. Bereits von weitem sah man die Emerald Princess, auf der wir die nächsten Tage verbringen würden. Unsere 3-tägige Schnupperkreuzfahrt sollte uns auf die britische Kanalinsel Guernsey führen.

Der Wohnbereich der Außenkabinen ist an sich nicht sehr üppig, aber dennoch ausreichend und komfortabel. Das Gleiche gilt für das Badezimmer. Nach der Einschiffung meldete sich auch schon der Hunger, sodass wir uns, um diesen zu stillen, zum Buffetrestaurant Horizon Court begaben. Anschließend war noch Zeit für einen leckeren Cappuccino im International Café auf Deck 5. Dort war schon eine ganze Menge los, denn gleich nebenan befinden sich auch das Internet Café, die Future Cruise Station und die Vine Bar. Das Atrium erstreckt sich über 3 Decks und bildet, zusammen mit der Rezeption auf Deck 6, das Herz des Schiffes.Nach der obligatorischen Seenotrettungsübung war es dann endlich Zeit zum Ablegen und die Emerald Princess trat die Reise zum Ärmelkanal an. Den Aperitif nahmen wir in der Skywalker Bar ein. Von dort oben auf Deck 17 kann man einen grandiosen Ausblick genießen.

An Bord der Emerald Princess

Für das Abendessen wählten wir das erst kürzlich eröffnete Restaurant Share by Curtis Stone. Der Koch Curtis Stone, ein gebürtiger Australier, ist bekannt für seine extravaganten und außergewöhnlichen Kreationen. Er kombiniert verschiedene Zutaten auf innovative Weise und nimmt die Gäste mit auf eine höchst interessante, kulinarische Reise. Somit lohnt sich der Aufpreis in Höhe von $39,- pro Person allemal. Das Angebot an Speisen ist äußerst umfangreich: Man kann aus jeweils 5 verschiedenen Vorspeisen, Zwischengängen, Hauptgängen und Desserts wählen und diese, bei Bedarf, mit dem Tischnachbar teilen. Wie die Speisen, ist auch der Service des Restaurants einzigartig, da er sehr individuell und speziell auf die Menüs zugeschnitten ist.

Schiffsbesichtigung auf hoher See

Den ersten und einzigen Tag auf See während dieser Reise ließen wir eher entspannt angehen. Da das À-la-Carte-Restaurant mit Namen Botticelli am Seetag nur bis 9 Uhr morgens zum Frühstück geöffnet hat, machten wir uns wieder auf den Weg zum bereits bekannten Horizon Court, wo uns eine vielfältige Auswahl erwartete, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war.

Frisch gestärkt trafen wir uns anschließend zur Schiffsführung, um die Emerald Princess mit all ihren Facetten und Einrichtungen kennenzulernen. Unter anderem konnten wir so das Spa mit dem gut ausgestatteten Gym, das Sanctuary (ein abgetrennter Wellness-Bereich auf dem Sonnendeck), eine Vielzahl an Bars sowie das Shore Excursion Desk begutachten.

Sanctuary und Gym

Im Anschluss nutzten wir das schöne Wetter und suchten uns eine freie Liege auf dem Sonnendeck.

Sonnenliegen Sanctuary

Da der Hunger aufgrund des relativ späten Frühstücks nicht allzu groß war, probierten wir als Snack für zwischendurch einen Burger bzw. ein Stück Pizza auf dem schön angelegten Pooldeck. Insgesamt verfügt die Emerald Princess über ganze 12 Pools (inklusive Whirlpools).

Pooldeck

Ruheliebhaber finden die angenehmsten Ecken des Schiffes auf Deck 8, dem Promenade Deck Upper Level. Dort ist kaum ein anderer Gast anzutreffen, da der Bereich nicht für jeden schnell zu finden ist, sodass man freie Wahl bei den Deck Chairs hat. In der schiffseigenen Bibliothek kann man zudem in Ruhe in den vielen Büchern schmökern.

Am Nachmittag traf sich die Gruppe erneut zur Führung „Behind the Scene“. Dabei wurden wir zunächst exklusiv vom deutschen F&B Manager durch die Galley geführt, wie eine Küche an Bord genannt wird. Weiterhin bekamen wir einen Einblick in die Laundry, also die Wäscherei, in der täglich mehrere Tonnen von Handtüchern, Tisch- und Bettwäsche gereinigt und gebügelt werden. Wir erfuhren, dass die Wäsche der Gäste an Bord „von Hand gebügelt“ wird. Anschließend stand eine Präsentation über Princess Cruises auf dem Programm.

Galley und Laundry

An diesem Abend dinierten wir im Restaurant Da Vinci. Aufgrund der Größe des Restaurants kann es hier durchaus auch etwas lauter werden, was jedoch durch den überaus guten und freundlichen Service kompensiert wird. Den Abend ließen wir dann bei einem erfrischenden Bier und einer schönen Atmosphäre, dank Livemusik, in der Wheelhouse Bar ausklingen.

Ein Tag auf dem französisch geprägten Guernsey und wieder zurück

Bereits um 7 Uhr gingen wir am nächsten Morgen vor Anker und begaben uns kurze Zeit später mit dem ersten Tenderboot auf die Kanalinsel Guernsey. Da das Wetter bewölkt und sehr windig war, beschlossen wir, erst einmal unser Frühstück im À-la-Carte-Restaurant einzunehmen. Wir mussten ein wenig auf unser Frühstück warten, denn wir waren nicht die Einzigen mit dieser Idee. Auf dem Weg nach Guernsey konnten wir noch auf Cornet Rock erhaschen, welches im Süden des Hafens Saint Peter Port liegt und eine kleine Nebeninsel von Guernsey ist. Dort sahen wir auch die bekannte Burg Castle Cornet. Im Zweiten Weltkrieg wurde Cornet Rock von einer kleinen Truppe deutscher Soldaten besetzt. 1947 schenkte die Krone sowohl Insel als auch Burg dem Volk von Guernsey.

Castle Cornet

In rund 15 Minuten erreichten wir mit dem Tenderboot den Hafen der Insel Guernsey. Auf der Insel angekommen, begannen wir unsere aufregende Erkundung der Insel mit einer Inselrundfahrt in einem Linienbus. Es gibt 2 Linien, die die Insel im und gegen den Uhrzeigersinn umrunden. Die Abfahrt startet unweit des Anlegers und die Fahrt ist mit einem Ticketpreis von nur £1 sehr günstig. Nach der rund anderthalb-stündigen Rundfahrt bummelten wir durch die Einkaufsstraße Guernseys und hielten nach netten Souvenirs Ausschau. Durch die Nähe zum Festland ist die Insel sehr französisch geprägt. Dieser französische Flair wird besonders durch die Tatsache, dass viele Straßen einen französischen Namen tragen, deutlich. Da inzwischen der Wellengang etwas angestiegen war und der Tenderverkehr daher für einige Zeit unterbrochen werden musste, entschieden wir uns dafür, spontan an Land essen zu gehen.

Guernsey St.Peter Port

Nach einem schönen und erlebnisreichen Tag auf Guernsey fuhren wir am Nachmittag wieder zurück zum Schiff. Der letzte Tender legte gegen 16 Uhr ab und anschließend war es wieder an der Zeit, den Anker einzuholen und nach Southampton zurückzukehren.  Auch an diesem Abend entschieden wir uns, im Da Vinci Restaurant zu essen, da uns das Essen am Vorabend schon sehr gut geschmeckt hatte. Früh am Morgen machten wir wieder in Southampton fest und wurden um 8 Uhr für unseren Transfer zurück nach London abgeholt.

Mein Fazit: Empfehlenswert für Kreuzfahrt zu zweit!

Die Emerald Princess ist ein klassisches und schönes Kreuzfahrtschiff, dessen Zielgruppen nicht unbedingt Familien sind. Zwar gibt es durchaus Betreuungsangebote für kleine und große Kinder, doch grundsätzlich sind eher wenige Kinder auf dem Schiff anzutreffen, was vermutlich auf den nicht vorhandenen Kinderpreis zurückzuführen ist.

Zu meinen Highlights an Bord zählte unter anderem das Kino an Deck in luftiger Höhe, auch „Movies under the Stars“ genannt, das ein ultimatives Kinoerlebnis garantierte (inklusive Popcorn an der Poolbar).

Movie under the stars

Insgesamt hatten wir einen tollen und abwechslungsreichen Aufenthalt, sowohl auf Guernsey als auch an Bord. Durch die zahlreichen Bars und Restaurants sowie die vielfältigen Aktivitäten wird jeder Geschmack bedient. So kann man eine eindrucksvolle und unvergessliche Zeit auf dem Schiff verbringen. Sowohl eine Reise mit der Emerald Princess als auch den Besuch der Insel Guernsey kann ich jedem wärmstens empfehlen.