Abenteuer Kanada – Mit dem Rocky Mountaineer durch das Land der Flüsse, Seen, Berge und Wälder

Anfang Oktober, passend zum Indian Summer, durfte ich in Kanada die Rundreise „Journey through the Clouds“ mit dem Rocky Mountaineer erleben. Bevor das offizielle Programm losging, nahm ich mir ein paar Tage Zeit, um die größte Metropolregion Westkanadas kennenzulernen: Vancouver und Umgebung. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann diese für einen Ausflug nach Vancouver Island nutzen. Bereits die Fährfahrt vom Festland aus an den Gulf Islands vorbei bietet schöne Panoramen und mit etwas Glück kann man sogar den Blick auf ein paar Wale erhaschen.

Vancouver Fährhafen

Victoria, die Hauptstadt der Provinz British Columbia, befindet sich am südlichen Zipfel von Vancouver Island. Die Stadt besticht durch die teilweise denkmalgeschützte Innenstadt, den Wasser-Flughafen sowie die viktorianische Baukunst. Zudem laden der wunderschöne Beacon Hill Park und die Küste zu einem entspannenden Spaziergang ein. Nach Vancouver gelangt man von Victoria aus mit dem Fährverkehr.

Victoria - Wasserflughafen, Promenade, Beacon Hill Park und Strand

Die Stadt Vancouver, die heute rund 630.000 Einwohner zählt, zeichnet sich durch ihre ganz individuelle Atmosphäre aus. Trotz – oder gerade wegen – der vielen Kulturen, die hier seit den Einwanderungswellen infolge des Fraser-Canyon-Goldrauschs nebeneinander existieren, strahlt die Stadt eine Entspanntheit aus, die ihresgleichen sucht. Es ist nur zu empfehlen, mehrere Tage in der vielseitigen Metropole zu verbringen.

Das Olympic Village ist nach wie vor ein beliebter Treffpunkt und der ideale Ort, um den Meeresarm False Creek auf sich wirken zu lassen.

Vancouver Olympic Village

Auf Granville Island treffen Kunst und Industrie aufeinander. Für kulinarische Genüsse sorgen tolle Markthallen und Restaurants.

Granville Island: Kunst und Industrie

Der Stanley Park eignet sich hervorragend für eine Fahrradtour. Während einer Fahrt entlang der Uferpromenade kann man die Aussicht auf die beeindruckende Skyline Vancouvers genießen.

Stanley Park und Skyline Vancouver

An einem Regentag kann man im Anthropologie-Museum viel Wissenswertes über die kanadische Kulturgeschichte erfahren.

Anthropologie-Museum Vancouver

Auch ein Ausflug in die schöne Umgebung von Vancouver lohnt sich. Im Lynn Canyon findet man sich nach nur ca. 30 Minuten Fahrt in einem verwunschenen Wald wieder und kann bei einem Spaziergang die idyllische Stille auf sich wirken lassen.

Vancouver - Lynn Canyon

Besonders beeindruckend ist dabei die Hängebrücke, die sich rund 50 Meter über dem Talgrund zur anderen Seite spannt.

Hängebrücke im Lynn Canyon

In Vancouver befindet sich zudem der größte Hafen Kanadas. Auch das Cruise Terminal, an dem jährlich rund 800.000 Passagiere eine Kreuzfahrt antreten, beeindruckt mit seiner modernen Architektur.

Vancouver - Hafen

Am Sunset Beach kann man in Stadtnähe den Sand zwischen den Zehen spüren.

Sunset Beach Vancouver

Nicht entgehen lassen sollte man sich die Aussicht vom Vancouver Lookout. Sowohl tagsüber als auch nachts kann man auf der Aussichtsplattform den Blick über die Stadt und den Hafen genießen.

Ausblick vom Vancouver Lookout - bei Tag und bei Nacht

„Journey through the Clouds“ mit dem Rocky Mountaineer – Start von Vancouver nach Kamloops

Am nächsten Morgen ging es schon früh los. Mit dem Bus wurden wir am Hotel abgeholt und zur Bahnstation des Rocky Mountaineer gebracht. Dort erwartete die Gäste ein kleines Buffet mit Heißgetränken, Live-Musik und natürlich den freundlichen Mitarbeitern, die in den kommenden Tagen auf der „Journey through the Clouds“ unsere Gastgeber sein würden.

Rocky Mountaineer und Route

In der Gold Leaf Klasse ist der Waggon in zwei Stockwerke unterteilt. Auf der unteren Etage befinden sich ein Restaurant mit Küche, die Toiletten sowie eine Art Balkon, auf dem man sich den Fahrtwind um die Nase wehen lassen kann.

Rocky Mountaineer - Gold Leaf Klasse

Auf der oberen Etage kann man mit viel Beinfreiheit komfortabel sitzen und im Vorbeifahren die wunderschönen Landschaften durch die Panoramafenster betrachten. Getränke sowie kleine Snacks werden an den Platz gebracht.

Sicht auf die Landschaft durch die Panoramafenster

Am ersten Tag führte unsere Reise von Vancouver aus nach Kamloops. Anfangs war die Aussicht eher von Landwirtschaft und Blaubeer-Feldern geprägt, später von herbstlichen Waldlandschaften und Flussläufen.

Landschaft auf dem Weg von Vancouver nach Kamloops

Das Servicepersonal an Bord versteht es, die Gäste immer wieder mit kleinen Anekdoten oder Informationen zu Bewohnern an der Strecke, zum geschichtlichen Hintergrund der Strecke, zu besonderen Höhepunkten im Laufe der Fahrt oder auch zu gesichteten Wildtieren zu unterhalten.

Landschaft auf dem Weg von Vancouver nach Kamloops

In Kamloops angekommen, warteten an der Bahnstation bereits die Busse auf uns. Noch im Zug erhielten wir die Schlüssel für unsere Hotelzimmer, bevor wir mit dem Bus in die jeweiligen Hotels gebracht wurden. Unsere Gruppe war im Coast Kamloops Hotel untergebracht; das Gepäck wartete bereits in den Zimmern auf uns.

Zimmer im Coast Kamloops Hotel

Am nächsten Morgen wurden wir wieder im Hotel abgeholt und an den Bahnhof gebracht. Für die Strecke von Kamloops nach Jasper durfte unsere Gruppe nun die Silver Leaf Klasse ausprobieren. Diese Reiseklasse ist etwas günstiger als die Gold Leaf Klasse, kann sich aber auch im Vergleich durchaus sehen lassen. Im Wagen der Silver Leaf Klasse gibt es nur ein Stockwerk. Sowohl Sitzkomfort als auch Service sind hervorragend und durch das Panoramadach kann man auch hier die vorbeirauschende Landschaft genießen. Die Mahlzeiten werden in der Silver Leaf Klasse am Platz serviert. Dazu gehen die Servicekräfte mit einem Servierwagen durch den Waggon und füllen die Teller je nach Wunsch mit den entsprechenden Speisen. Auch im Silver Leaf Waggon hat man die Gelegenheit, den Fahrtwind zu genießen. Hier ist der „Ausguck“ jedoch etwas kleiner als in der Gold Leaf Klasse. Der Mount Robson zeigte sich an diesem Tag von seiner besten Seite und die klare Sicht ermöglichte schöne Erinnerungen und tolle Fotos.

Mount Robson

Nach der Ankunft in Jasper wurden wir in das Best Western Jasper Inn & Suites gebracht – ein Hotel mit vielen kleinen Apartments. Auch hier waren die Koffer bereits im Zimmer, als wir dort eintrafen.

Apartment im Best Western Jasper Inn & Suites

Auf den Spuren des Gletscher-Naturphänomens im Jasper-Nationalpark

Nach dem Frühstück im Hotel stiegen wir in den Bus, mit dem wir unsere Fahrt in den kommenden Tagen fortsetzen sollten. Die Agentur „Brewster“ bietet auch in Kooperation mit der Eisenbahnfirma Rocky Mountaineer verschiedene Ausflugspakete an. Unser Busfahrer versorgte uns während der Fahrt mit wichtigen Fakten und bei verschiedenen Foto-Stopps konnten wir so die Highlights des Jasper Nationalparks kennenlernen. Der Höhepunkt des Tages waren sicherlich der Besuch des Athabasca-Gletschers sowie die Fahrt mit dem Icefield Explorer. Mit diesem geländegängigen Fahrzeug fuhren wir auf ein abgesichertes Gletscherfeld, um dort die Schönheit des Naturphänomens zu begutachten.

Gletscher im Jasper Nationalpark

An der Talstation kann man sich nicht nur bei einem Heißgetränk aufwärmen, sondern auch viele Informationen über die Entwicklung des Gletschers, auch im Zusammenhang mit der Erderwärmung, erhalten.

Lake Louise – Ein schimmernder Traum in Türkisblau

Nach einem weiteren Halt am Peyto Lake erreichten wir schließlich das legendäre Hotel „Fairmont Chateau Lake Louise“.

Hotel Fairmont Chateau Lake Louise

Die Lage des Hotels direkt am türkisblauen See war einer der Höhepunkte dieser Reise.

Sicht vom Hotel auf den Lake Louise

Im Inneren des Hotels laden viele Shops zum Bummeln ein; die klassische Einrichtung des Hauses besticht durch ihren eigenen Charme.

Räumlichkeiten des Hotels

Weitere Highlights des Aufenthaltes waren ein ausgezeichnetes Dinner und der sensationelle Sonnenaufgang am nächsten Morgen. Die Atmosphäre am See sowie das Farbspiel des Lichts sind atemberaubend.

Sonnenaufgang am See

Banff – Ein Mix aus idyllischen Berglandschaften und Städte-Feeling

Von Lake Louise aus ging unsere Reise mit dem Bus weiter nach Banff. Auch auf dieser Strecke gab es unterwegs einiges zu sehen. Besonders beeindruckend waren die Spiral Tunnels, welche durch den Berg führen und es dem Zugverkehr so ermöglichen, den Höhenunterschied zu überwinden. Doch auch das Kicking Horse Valley und seine vielzähligen Wasserfälle zeigten sich von ihrer schönsten Seite.

Landschaft im Kicking Horse Valley

In Banff angekommen, erreichten wir mein Lieblingshotel dieser Reise – das „Moose Hotel & Suites“. Dieses moderne Hotel lässt sein Maskottchen, den „Elch“, in allen Bereichen des Hotels erscheinen, selbst auf dem Außenbereich der Poollandschaft auf dem Dach mit finnischer Sauna und Bergblick.

Moose Hotel & Suites

Banff ist die größte Ortschaft innerhalb des Banff-Nationalparks und hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Neben einem großen Stadtkern mit zahlreichen Shopping-Möglichkeiten und tollen Restaurants, bietet Banff natürlich auch viele landschaftliche Sehenswürdigkeiten und Outdoor-Angebote. Wir verbrachten den Tag damit, durch die Straßen zu flanieren und den Bergblick vom Stadtzentrum aus zu genießen.

Banff - Bergblick vom Zentrum aus

Am nächsten Tag durften wir weitere Höhepunkte von Banff und seiner Umgebung kennenlernen. Unter anderem fuhren wir mit der Seilbahn auf den Sulphur Mountain.

Sulphur Mountain

Da es in der Nacht zuvor geschneit hatte, fanden wir uns nach dem Ausstieg aus der Gondel in einem Winterwunderland wieder und genossen die klare Sicht auf das Bergpanorama.

Schneereiches Bergpanorama des Sulphur Mountain
An der Talstation der Bergbahn befindet sich eine kleine Therme, in der man sich anschließend wieder aufwärmen kann.

Letzte Station: Calgary – die Stadt der ersten Olympischen Winterspiele Kanadas

Die Fahrt ging mit ein paar weiteren Stopps nun weiter nach Calgary, der letzten Station unserer Gruppenreise. Die olympische Stadt zeichnet sich vor allem durch ihre moderne Architektur und die sympathische Cowboy-Mentalität ihrer Einwohner aus.

Modernes Stadtbild von Calgary

Eine großartige Sicht über die Stadt hat man vom Calgary Tower aus.

Blick vom Calgary Tower

Bei einem Abendessen im Fairmont Hotel bekamen wir alle Cowboyhüte und konnten unseren letzten gemeinsamen Abend harmonisch ausklingen lassen.

Gruppenbild inklusive Cowboyhüte

Die letzte Nacht verbrachten wir im Hotel Le Germain, einem zentral gelegenen Hochhaus mit modernem Ambiente.

Während die meisten Teilnehmer der Reise am nächsten Morgen ihre Heimreise nach Europa antraten, genoss ich noch ein paar Tage in Kanada und reiste über Banff, Revelstoke und Kelowna zurück nach Vancouver. All diese Impressionen zeigen, dass Kanada definitiv eine Reise wert ist. Mein Besuch wird sicherlich nicht mein letzter gewesen sein. Mit dem Rocky Mountaineer wird die Kanada-Reise unvergesslich!