Die Reederei Celestyal Cruises, deren Name sich von „Sternenhimmel“ ableitet, bietet mit ihren 3 Schiffen außergewöhnliche Routen in Verbindung mit einer familiären und warmherzigen Atmosphäre.
Die relativ kleinen Schiffe sind für 800 – 1.000 Passagiere ausgelegt und ermöglichen den Zugang zu vielen kleinen und idyllischen Häfen, in denen größere Schiff nicht anlegen können. An Bord wird auch Deutsch gesprochen und auch das Tagesprogramm sowie die Landausflüge werden in deutscher Sprache angeboten. Darüber hinaus kann der Gast allabendlich ein unterhaltsames Programm im Lounge-Bereich genießen, bevor er zu späterer Stunde in die Diskothek wechselt. Mahlzeiten können sowohl in einem À-la-carte Restaurant als auch im Buffetrestaurant oder am Pool eingenommen werden. Die hier angebotene griechische Küche überzeugt mit frischen saisonalen und regionale Zutaten. Eine reichhaltige Auswahl an ausgewählten Weinen aus Griechenland und – natürlich – Ouzo gehören selbstverständlich dazu.
Mein persönlicher Favorit war das Amalthia Restaurant im Heck des Schiffes, dieses bietet durch die großen Fenster auch zur Mittagszeit einen tollen Panoramablick aufs Meer. Von dort hatte ich es auch nicht weit zu meinem zweitliebsten Platz an Bord der Celestyal Crystal; der Thalasso ‚Bar auf Deck 5, wo man direkt auf die sprudelnden Wellen blicken und träumen kann.
Chioggia – eine Miniatur-Ausgabe Venedigs
Meine Kreuzfahrt startete in der kleinen und charmanten Lagunenstadt Chioggia im Süden der Lagune von Venedig, was außergewöhnlich ist, da hier nur wenige Schiffe anlegen. Bereits der schöne Ausblick vom Schiff auf Chiogggia und die Nähe der Anlegestelle des Schiffes zur Altstadt luden dazu ein, dieses entzückende Städtchen, das durch seine Brücken, Kanäle und Bauten wie eine Miniatur Venedigs wirkt, zu Fuß zu erkunden.
Dubrovnik – Perle der Adria und schönste Stadt Kroatiens
Am nächsten Mittag erreichten wir eines der beliebtesten Reiseziele Kroatiens; die dalmatische Küstenstadt Dubrovnik – auch bekannt als “ Perle der Adria“. Zum Glück reisten wir in der Nebensaison und außer unserem waren nur zwei weitere Schiffe vor Ort. Aus diesem Grunde waren nicht so viele Touristen in der Stadt unterwegs und wir konnten in angenehmer Atmosphäre die wunderschöne Stadt genießen. Unser Ausflug führte uns zunächst zum obligatorischen Anlaufpunkt eines jeden Dubrovnik-Besuchers: der Küstenstraße weit oberhalb der Dächer der Stadt, wo tolle Fotos gemacht werden können. Der atemberaubenden Panoramablick auf Dubrovnik, die mittelalterlichen Mauern der Altstadt und die kroatische Riviera sind ein paar Aufnahmen auf jeden Fall wert!
Vom Aussichtspunkt ging es zurück nach Dubrovnik zum Pile-Platz, wo wir durch das Pile-Tor in die Altstadt und auf den Stadrun gelangten, der Hauptschlagader des historischen Zentrums. Von hier empfiehlt sich ein Spaziergang auf der Stadtmauer, die unweit des Pile-Tores einen Zugang hat.
Unser Weg führte uns über das Kalksteinpflaster der Seitengassen zum Dominikanerkloster, das mit dem idyllischen Kreuzgang und den schönen Arkaden zum Verweilen einlädt, zum Sponza-Palast mit seinen kunstvoll gemeißelten Steinsäulen, dem großen und kleinen Onofrio-Brunnen, der St. Blasius-Kirche, zur Kathedrale und schließlich zu einem Gartenrestaurant, in dem wir unseren Ausflug mit herrlichem Blick auf den Alten Hafen beendeten.
Da unsere Schiff erst nach Mitternacht ablegen sollte, war es besonders schön, dass wir nach dem Abendessen erneut mit dem Taxi in die Stadt fahren konnten, um durch die schön beleuchteten kleinen Gassen der Altstadt zu schlendern und in einem der vielen kleinen Restaurants zu verweilen, bis uns ein Platzregen über das glatte Pflaster zurück zum Schiff trieb.
Montenegro – Nicht nur optisch ein Genuss
Weiter ging die Fahrt nach Kotor /Montenegro. Die Einfahrt in die Bucht von Korto ist ein spektakuläres Erlebnis. Ähnlich der norwegischen Fjorde verbinden sich hier das blaue Meer, das steinige Ufer und die grünen Berge zu einer einzigartigen Kulisse. Man glaubt, durch einen norwegischen Fjord zu gleiten und tatsächlich ist diese atemberaubende Schlucht, welche die Felsenküste Montenegros zerteilt, die längste Meereseinbuchtung Südeuropas! Auf unserer Fahrt tief ins Herz des Boka-Fjordes kamen wir an vielen bezaubernden Küstendörfern vorbei. Das wahrhaft schönste und ursprünglichste Städtchen aber ist Kotor ganz am Ende des Fjordes.
Wir gingen in der Bucht vor Anker und gelangten mit unserem Tenderboot nach ca. 20 Minuten Fahrt zum Hafen. Nicht weit vom Pier kamen wir zur von einer gewaltigen Festungsmauer umfriedeten Stadt und passierten zunächst das Stadttor der Altstadt. Die komplette Altstadt ist autofrei und birgt ein Labyrinth aus marmorierten Gassen, gemütlichen Restaurants und kleinen Straßencafés. Vom Hauptplatz mit seinem Uhrturm konnten wir hier sehen, wie sich die Stadtmauer den Berg bis zur Festung hinaufschlängelt, wo ein jeder, den mühsamen Weg hinauf schafft, garantiert mit einer grandiosen Aussicht belohnt wird.
Unser Ausflug „Highlights von Montenegro“ führte uns über kilometerlange Serpentinen mit beeindruckenden Aussichten zu dem Bergdorf Njegusi auf ca. 1.100 Meter Höhe. In einem gemütlichen Restaurant wurde uns einheimischer Schinken, Käse und Rotwein serviert.
Tipp: Hier kann man direkt vom Erzeuger die wohlschmeckenden Schinken kaufen! Qualitativ und geschmacklich muss sich der Schinken aus Njegusi nicht hinter den Top-Erzeugnissen aus westeuropäischen Betrieben verstecken.
Weiter führte uns unser Weg nach Cetinje, dem so genannten Dorf der Götter und der einst kleinsten europäischen Hauptstadt. Auch leichter Regen störte nicht dabei, den Panoramablick auf die Bucht von Kotor und Budva, dem beliebtesten Badeort Montenegros, zu genießen. Auf dem Weg nach Budva kamen wir noch an der bekannten exklusiven Hotelinsel Sveti Stefan, Motiv zahlloser Prospekte und Postkarten, vorbei. Wirklich Exzellent war die Reiseleiterin Alexandra, die mit ihrer charmanten Art und unterhaltsamen Fachkenntnissen die Reisegruppe zu überzeugen wusste. Trotz trüben Wetters war Montenegro mit dem pittoresken Städtchen Kotor der bisherige Höhepunkt dieser Kreuzfahrt!
Lebendige Geschichte in Albanien und auf Korfu
Albanien steht nicht so häufig auf der Liste der Anlaufhäfen für Kreuzfahrtschiffe. Umso erwartungsvoller waren die Gäste der Celestyal Crystal am 4. Tag der Kreuzfahrt, als das Schiff anlegte. Die meisten Passagiere hatten den Ausflug zum UNESCO–Weltkulturerbe, der Ruinenstadt Butrint, gebucht.
Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch eine wunderschöne Landschaft am Ufer eines Sees entlang. Laut vieler Sagen lebten einst Nymphen in dieser Gegend. Butring selbst ist eine faszinierende archäologische Stätte, die inmitten eines Waldes versteckt liegt.
Zurück auf dem Schiff ging es gleich weiter nach Korfu. Der Ausflug mit Reiseleiterin Marlies führte zu dem Achilleion Palast, welcher zwischen 1889 und 1891 für die berühmte österreichische Kaiserin Elisabeth (Sisi) errichtet wurde. Nach einer schweren Lungenkrankheit suche sie einen passenden Ort für ihre Genesung. Korfu gefiel ihr so gut, dass sie den Palast im griechisch-pompejanischen Stil errichten ließ. Als sich Sisis Sohn Rudolf gemeinsam mit seiner Geliebten in Mayerling das Leben nahm, fiel die Kaiserin in eine starke Depression. Nach dem Tod Sisis kaufte der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II das Schloss. Der Garten hat einen traumhaften Ausblick.
In der Altstadt von Korfu hingegen erwarten den Besucher wieder viele verschlungene Gassen, kleine gemütliche Restaurants und fröhliches Treiben bis spät in die Nacht.
Griechische Mystik in Delphi und ursprüngliches Italien in Bari
Ziel des Tagesausfluges am letzten Tag der Kreuzfahrt war das UNESCO-Weltkulturerbe Delphi. Die Busfahrt dauerte fast 2 Stunden, denn der Weg ist lang und die Straßen sind steil und kurvig. Als gegen Mittag endlich die archäologische Ausgrabungsstätte erreicht war, ließ der Anblick dieses wichtigen Ausgrabungsortes das widrige Wetter schnell vergessen werden. Für die Menschen der Antike galt Delphi als der Mittelpunkt der Welt!
Dem Mythos zufolge ließ der griechische Gott jeweils einen Adler von den beiden Enden der Welt aufsteigen, die sich genau über dem Ort Delphi trafen. Auch das Orakel von Delphi ist vielen noch aus der Schulzeit bekannt. Leider reichte die Zeit kaum, um die imposanten Ausgrabungen der Antike umfassend zu bestaunen. Nach knapp zwei Stunden ging es bereits zurück nach Patras und unser Schiff machte sich auf den Weg Richtung Bari, um die vom Massentourismus verschonte Stadt in der Region Apulien zu erkunden. Die direkt am Hafen gelegene Altstadt und angenehmer Sonnenschein machten den Weg kurz und das Erlebnis großartig. Hier kann man noch Italien pur erleben; knatternde Vespas, frische Wäsche auf zwischen den Häuschen gespannten Leinen – hier geht jedem Italien-Fan das Herz auf.
Fazit
Eine an Eindrücken reiche Reise ging zu Ende – ich bin immer noch hellauf begeistert von den farbenprächtigen Impressionen dieser Reise, die mir über den deutschen Winter hinweghelfen werden und stimme mich im Geiste bereits auf die nächste Mittelmeer-Kreuzfahrt ein, am liebsten wieder in der familiären Atmosphäre und außergewöhnlichen Wegen eines Celestyal-Schiffes!