Um die Nachhaltigkeit auf Mallorca zu erhalten und auszubauen, soll die bereits mehrfach diskutierte Touristensteuer im kommenden Frühjahr auf der Baleareninsel nach Einleitung eines Gesetzgebungsverfahrens eingeführt werden. Das gaben der Tourismusminister Biel Barceló und die Ministerpräsidentin Francina Armengol auf einer Pressekonferenz am 14.10.2015 bekannt.
Bei der Touristensteuer ginge es – so Armegol – auch um die „Solidarität der Touristen mit ihrem Urlaubsziel“. Ausgenommen sind Kinder und Jugendliche, die das 14. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Die Steuer betrifft sowohl Gäste auf der Insel als auch auf Kreuzfahrtschiffen, die an einem balearischen Hafen anlegen.
Die Höhe der Abgabe wird nach Haupt- und Nebensaison sowie der Sternezahl der jeweiligen Unterkunft gestaffelt und beträgt pro Gast und Tag bis zu 2 Euro in der Hauptsaison (01.04. – 31.10.). Diesen Höchstsatz werden auch Kreuzfahrer in der Hauptsaison entrichten müssen, in der Nebensaison reduziert sich der Betrag auf 1 €. Zur Kasse gebeten werden Gäste sämtlicher touristischer Unterkünfte – ob Hotel, Ferienhaus oder Campingplatz. Auch Mallorquiner, die in einer solchen Unterkunft übernachten, werden die Kurtaxe entrichten müssen.
Eingenommen werden soll die Abgabe nicht, wie ursprünglich geplant, von Flughäfen und Häfen, sondern von den Unterkunftsinhabern und –betreibern.
Der Tourismusminister erwartet Einnahmen von 50 Millionen Euro, deren Verwendung von einer Kommission bestimmt werden soll. Sie soll aus Experten verschiedenster Gesellschaftsbereiche bestehen: Politik, Wirtschaft und Umweltschutz. Besonders im Fokus stehen hierbei die touristische Infrastruktur, das Kulturerbe und die Schonung der Umwelt.