Nur wenige Hersteller haben mit der Lieferung ihrer Produkte eine solche Herausforderung vor sich wie die Meyer Werft in Papenburg. Im Rückwärtsgang musste die „Aida Sol“ die Emspassage bewältigen, denn rückwärts lässt sie sich leichter durch die engen Stellen steuern. Für das Schiff mit seinen 252 Metern Länge und 32 Metern Breite sind vor allem die Dockschleuse in Papenburg und die Leerer Jann-Berghaus-Brücke eine Herausforderung. Doch diese ersten Hürden hat das Schiff mit Bravour gemeistert und war dabei neuneinhalb Stunden schneller als ursprünglich geplant. Die 32 Kilometer bis nach Emden waren schon um 16.30 Uhr überwunden. Die Papenburger Werft wird ihr 30. Kreuzfahrtschiff noch auf Einstellungsfahrt schicken, bevor die „Aida Sol“ nach Emden gebracht und mit Möbeln und Proviant bestückt wird. Danach sollen diverse Nordsee-Probefahrten folgen. Die Taufe wird schließlich in Kiel am 9. April stattfinden.
Die „Aida Sol“ ist das gleiche Modell wie die „Aida Blue“, die ebenfalls von der Meyer Werft gebaut wurde und seit dem Vorjahr im Dienst ist. Beide Schiffe schaffen eine Geschwindigkeit von 22 Knoten (etwa 41 km/h) und bieten 2200 Passagieren und 600 Besatzungsmitgliedern Platz. Zwei weitere Aida-Kreuzfahrtschiffe sollen noch in den nächsten zwei Jahren folgen. Naturschützer wie BUND, WWF und Nabu beklagen die großen Kreuzfahrtschiffe, denn die für die Schiffe benötigten Vertiefungen des Flusses hätten zu einer deutlichen Verschlechterung der Verhältnisse im Wasser geführt – die Fische hätten es nämlich sehr schwer, dort zu überleben.