Reisebericht: Erlebnisse auf der MSC Euribia

Tag der Einschiffung in Rotterdam

Schon beim Betreten der MSC Euribia machte sich die Reiselust bemerkbar. Eins der ersten Dinge, die man als Passagier des Hochseeschiffes erblickt, ist die weitläufige Promenade. Als wir diese betraten, war ich zunächst etwas überwältigt und wusste kaum, wo ich zuerst hinsehen sollte. Schnell fiel mir jedoch der beeindruckende LED-Himmel auf, der sich über uns erstreckte. Es fühlte sich fast so an als stünden wir im Freien und nicht an Bord eines Schiffes.

Sich auf der MSC Euribia zurechtzufinden, wurde glücklicherweise durch das zuvorkommende Personal und die überall zu findenden, oft interaktiven und mehrsprachigen, Deckpläne erleichtert. Auf der Kabine angekommen, fühlte man sich direkt wohl. Die gemütliche Einrichtung und die Geräumigkeit der Kabine fielen direkt ins Auge und auch der Blick vom Balkon war beeindruckend.

Wir beschlossen direkt am ersten Tag eine der allabendlichen, täglich wechselnden, Theatershows zu besuchen. Noch wussten wir nicht, dass die Show uns so gut gefallen würde, dass wir nachfolgend an jedem einzelnen Abend an Bord das Theater aufsuchen würden.

Le Havre in Frankreich– spontaner Aufenthalt an Bord

Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, Le Havre zu besichtigen, doch das Wetter hatte leider andere Pläne. Nach nur zehn Minuten an Land waren wir klitschnass, der Wind pfiff uns um die Ohren und es sah nicht so aus als würde der Regen zeitnahe aufhören wollen. Wir entschieden uns also für eine radikale Planänderung: Entspannen und Aufwärmen in einem der Whirlpools.

Wir haben diese Entscheidung definitiv nicht bereut, denn durch die Vielzahl an Pools und Whirlpools war es keinesfalls überfüllt, auch freie Liegen konnten wir schnell finden. Vom überdachten Poolbereich im Inneren des Schiffes aus war das Wetter plötzlich auch gar nicht mehr so schlimm. Es folgten einige entspannte Gespräche mit Mitreisenden und schnell wurde klar, dass man sich über eines einig war: Die Entspannungsmöglichkeiten und das Entertainment an Bord sind definitiv gut genug, um über den verpassten Landgang hinwegzutrösten.

Am Abend hatten wir neben unserem nun obligatorischen Theaterbesuch auch eines der Spezialrestaurants gebucht. Wir hatten vorher schon gehört, dass die Sushibar leckere Gerichte anbietet, darunter nicht nur Sushi. Wir entschieden uns für Teppanyaki, Sushi und eine süße Nachspeise. Schon nach dem ersten Gang waren wir uns einig, dass die Empfehlungen nicht ganz zutreffend waren. Das Essen war nicht nur gut, es war hervorragend. Noch viel besser als wir erwartet hatten.

Im Masters of the Seas genossen wir dann noch leckere Drinks bei entspannender Livemusik und ruhiger Atmosphäre. Die Bar, die von der Stimmung an einen irischen Pub erinnert, war nicht nur gemütlich eingerichtet, sondern auch weniger überfüllt als andere Bars, was sie für uns zu einem Geheimtipp macht.

Southampton

In Southampton hatten wir, entgegen der allgemeinen Meinung, dass es in England immer regnet, das beste Wetter. Es war sonnig und trocken und so stand unserem Landausflug diesmal nichts im Weg. Zunächst erkundeten wir die beschauliche Altstadt des Ortes. Schöne kleine Häuser und Fachwerk säumten kleine Straßen ohne viel Verkehr. Die entspannende Atmosphäre lud zum Spaziergang ein und ehe wir uns versahen, hatten wir die Altstadt verlassen und waren in der Innenstadt. Zunächst besuchten wir das Einkaufzentrum, durch dessen Fensterfronten wir einen wunderbaren Blick auf den örtlichen Weihnachtsmarkt hatten. Diesen ließen wir uns dann auch nicht entgehen und schlenderten an den verschiedenen Ständen vorbei. Ein kleiner Abstecher in den Park und die Einkaufsstraße hinunter und dann ging es auch schon wieder zurück zum Schiff. Southampton hatte uns wirklich gut gefallen, bot zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Kultur und Architektur. Einige Einrichtungen, die wir gerne besucht hätten, sind leider nur zur Sommerzeit geöffnet, doch die winterliche Dekoration und der Weihnachtsmarkt waren auch sehenswert.

Zurück auf der MSC Euribia entschieden wir uns dafür, das interaktive 4D Kino zu besuchen. Es gab zwei Kurzfilme für Kinder und zwei für Erwachsene zur Auswahl. Wir folgten der Empfehlung des Personals und entschieden uns für einen der Erwachsenfilme– eine Achterbahnfahrt durch einen gruseligen Jahrmarkt mit angreifenden Clowns und Puppen. Es hat uns extrem viel Spaß gemacht und war definitiv eine einzigartige Erfahrung, ist aber vielleicht nicht die beste Option für Gäste mit schwachen Nerven.

Seetag

An diesem Tag hatten wir uns vorgenommen, abends einen Auftritt der Big Band at Sea in der Carousel Lounge zu genießen. Diese Auftritte wurden uns von anderen Reisenden sehr ans Herz gelegt und wir waren schon sehr gespannt. Zuvor wollten wir aber nicht auf unseren üblichen Theaterbesuch und eine zweite Runde im 4D Kino verzichten.

Im Kino wählten wir dieses Mal den zweiten Erwachsenenfilm, ein Vergleich zum ersten Filmabenteuer würde sicher nicht schaden. Diesmal waren wir als Polizisten mitten in einer Zombieapokalypse. Erstaunlich spaßig, wenn man sich in der Sicherheit des Kinositzes weiß. Dieser Film ging mehr in Richtung Action als Horror und ist daher vermutlich die bessere Wahl für ein Publikum, das gerne auf Gruselelemente verzichtet.

Im Theater wurden wir dann überrascht, denn am Ende der Show wurden alle Gäste darum gebeten, sitzen zu bleiben. Vertreter des Personals betraten die Bühne und gesellten sich zu den Künstlern, die die vorangegangene Show ermöglicht hatten und alle Gäste die am nächsten Tag von Bord gehen würden, wurden herzlich, mit gesanglicher Untermalung, verabschiedet. Ein wirklich gelungener Abschied, der Lust auf mehr Kreuzfahrten mit MSC und der MSC Euribia macht.

Schließlich war es dann soweit und wir lehnten uns zurück, um dem Auftritt der Big Band at Sea zu lausche. Die Lounge war schon früh sehr voll, was davon zeugte, dass sich die Qualität der Auftritte herumgesprochen hatte. Wie sich kurz darauf zeigte, war der Ruf der Big Band at Sea mit Recht so gut. Bekannte Lieder wurden neu interpretiert und so schön gesungen, dass selbst Fans gänzlich anderer Musikrichtungen den Auftritt voll genießen konnten. Insgesamt kann über das Entertainment gesagt werden, dass wirklich sehr talentierte Künstler an Bord sind, die motiviert und professionell Shows liefern, die ihr Publikum fesseln.

Reiseende in Hamburg – tschüss, MSC Euribia

Es waren sehr ereignisreiche Tage auf der MSC Euribia, weswegen wir etwas wehmütig aber auch etwas müde und mit einem Koffer voll neuer, spektakulärer Erfahrungen von Bord gingen. Wir hatten kurz vor der Abreise noch einmal das Buffetfrühstück, das wir übrigens sehr empfehlen können, besucht. Die reichhaltige Auswahl hatten wir über die Tage möglichst abwechslungsreich durchprobiert, es war uns aber auch zu zweit nicht möglich, alles zu testen– dafür war die Auswahl einfach zu groß. Die Ausschiffung verlief schnell und unproblematisch, der Transfer zum Bahnhof ebenfalls. Beim Blick aus dem Busfenster fiel das Schiff ein letztes Mal ins Auge. Mit dem Wissen, was sich alles an Bord befindet, wirkte es plötzlich nicht mehr wie ein Transportmittel sondern mehr wie ein zweites Zuhause auf dem Wasser.