Singapur zählt zu den wohl bedeutendsten Hafenstädten Asiens und ist eine der meist besuchten Städte der Welt. Der Inselstaat gilt als „Asien für Einsteiger“, sodass Singapur-Kreuzfahrten sich hoher Beliebtheit erfreuen. Immerhin sind drei Viertel der Bewohner Singapurs, das in etwa so groß ist wie Hamburg, Chinesen. Danach kommen Malaien, Inder und der Rest, der sich auf andere ethnische Gruppen – darunter auch Europäer – verteilt. So viele Kulturen auf so engem Raum findet man sonst nirgends auf der Welt! Eine Kreuzfahrt nach Singapur eröffnet also ganz neue Horizonte und bringt den reisenden mit vielen Kulturen in Berührung.
So viele Kulturen wie hier leben, so absolut vielfältig und abwechslungsreich gestaltet sich das Flair Singapurs: Zahlreiche Grünanlagen und botanische Gärten prägen das Stadtbild, das sich aus einer modernen Skyline und traditionellen Stadtteilen zusammensetzt. Hier gleicht kein Ort dem nächsten.
Urlauber dürfte vor allem auch das Klima der nur 100 km vom Äquator entfernten Inselgruppe freuen: Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei knapp 31°C, während das Wasser nur drei Grad kälter ist.
Startpunkt Kreuzfahrt-Terminal
Seit 2012 verfügt Singapur über zwei Kreuzfahrthäfen, an denen Passagiere aus aller Welt ankommen, um den Inselstaat zu besichtigen. Beide Häfen sind hervorragend in das öffentliche Nahverkehrssystem eingebunden, sodass auf ein Taxi verzichtet werden kann. Wer trotzdem mit dem „Cab“ in die Innenstadt gelangen möchte, kann sich beruhigt in das Verkehrsmittel setzen, die Taxipreise werden mit dem Taxameter berechnet. Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel profitieren vor allem vom „Singapore Tourist Pass“ mit unlimitierten Fahrten im Gültigkeitszeitraum. Ein Tagesticket kostet 10 Singapur-Dollar (SGD), ein Zweitage-Ticket 16 SGD und das Dreitage-Ticket 20 SGD. Gäste können sich damit sowohl mit dem Bus als auch mit dem Mass Rapid Transit (SMRT bzw. MRT) frei in der Stadt bewegen.
Das „alte“ Kreuzfahrt-Terminal Singapore Cruise Center (SCC), das 2012 erneuert wurde, befindet sich im Süden der Insel, praktisch gegenüber der „Vergnügungsinsel“ Sentosa, die der Hauptinsel Singapurs vorgelagert ist und zahlreiche Attraktionen zu bieten hat. Von der Harbour Front aus kann man mit einer Seilbahn sowohl den Mount Faber als auch Sentosa erreichen. Ein empfehlenswerter Startpunkt für eine solche Seilbahnfahrt ist die Mount Faber Seilbahnstation, von der aus man einen herrlichen Blick über den Hafen genießt. Die Seilbahn transportiert die Passagiere über die Harbour Front Station zur Station auf Sentosa. Nach einem Aufenthalt auf Sentosa kann man dann mit der Seilbahn wahlweise zurück zur Harbour Front oder zum Mount Faber fahren. Auch sonst ist die Harbour Front verkehrsgünstig gelegen: Mit einer der vier Buslinien gelangt man in die Innenstadt und sogar eine eigene MRT-Station wurde hier eingerichtet.
Im Jahre 2012 wurde der neue Kreuzfahrthafen an der berühmten Marina Bay eingeweiht. Er soll pro Jahr rund 1,5 Millionen Passagiere auf ihrer Kreuzfahrt durch Südostasien willkommen heißen. Das hochmoderne Terminal Marina Bay Cruise Center ermöglicht seinen Gästen gleich bei der Einfahrt einen Blick auf die Skyline Singapurs mit dem Marina Bay Sands, einem prominenten Hotel mit dem höchstgelegenen und größten Infinity-Swimmingpool der Welt.
Wie auch das SCC ist das neue Terminal ebenso durch Bus (Linie 402) und MRT mit dem Stadtzentrum verbunden. Je nach Tageszeit fährt ab „Marina South Pier“ alle zehn bis fünfzehn Minuten ein Zug Richtung „Jurong East Station“ oder „Kranji Station“.
Natürlich warten an beiden Terminals auch Shuttle-Busse auf die Reisenden, um sie zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Singapurs zu bringen oder bei einer Stadtrundfahrt gleich die wichtigsten Attraktionen anzusteuern. Entscheiden Sie selbst, ob Sie Singapur auf Ihrem Landausflug lieber auf eigene Faust oder im Rahmen einer organisierten Tour erkunden möchten. Sollten Sie sich für das Erstere entscheiden, haben wir hier die wichtigsten Tipps und Highlights für Sie zusammengestellt:
1. Kolonialviertel
Kaum zu glauben, dass die Weltmetropole Singapur vor 200 Jahren noch das Zuhause von nur 20 malaiischen Fischerfamilien war. Seitdem hat sich viel verändert in dem bunten Stadtstaat. Besonders bedeutsam war natürlich die Zeit, in der Singapur, wie viele andere asiatische Regionen, dem Commonwealth angehörte und britische Kolonie war. Erst 1963 wurde der Inselstaat vom Vereinten Königreich als unabhängig erklärt; 1965 folgte schließlich die Anerkennung als souveräner Staat durch Malaysia. Natürlich prägt die Kolonialzeit auch heute noch das Stadtbild: Zu den prachtvollen Bauwerken im Kolonialviertel zählt allen voran die City Hall aus dem Jahre 1827 und der Supreme Court, die nun beide die National Gallery Singapore beherbergen. Ebenso sehenswert ist die Victoria Theater & Concert Hall oder das 1864 errichtete Gerichtsgebäude (Empress Place Building), das heute das „Asian Civilisations Museum“ beinhaltet.
Auch das älteste Regierungsgebäude Singapurs, das Parliament House, kann man bei einem Rundgang durch das Viertel nahe der Marina Bay besichtigen.
Beim Schlendern durch das Kolonialviertel wartet neben dem Luxus-Hotel Raffles, in dem der weltberühmte Cocktail „Singapore Sling“ erfunden wurde, ein weiteres absolutes Highlight auf die Besucher: der Merlion. Die imposante Statue wacht über die Marina Bay und ist halb Fisch halb Löwe. Ihr Name setzt sich aus den Worten „Mermaid“ (dt. Meerjungfrau) und „Lion“ (dt. Löwe) zusammen. Die mythische Figur wird als Schutzpatron des Stadtstaates angesehen.
2. Gardens by the Bay
In der Region Marina South, liegt eine der schönsten Oasen der Welt: Gardens by the Bay. Dieser 101 Hektar große Garten im Herzen der Stadt fasziniert seit seiner Eröffnung 2012 jährlich Millionen Besucher – und das nicht nur aufgrund seiner unglaublichen Pflanzenvielfalt. Eines der Highlights sind die sogenannten „Super Trees“: 25 bis rund 50 Meter hohe Mammutbäume, die aus Stahl gefertigt wurden und durch die Bepflanzung mit Klettergewächsen als Vertikalgärten dienen. Auf ihren Kronen sitzen ganze Photovoltaik-Anlagen, die Energie unter anderem für die abendliche Lichtershow speichern. Neben diesen surreal wirkenden Gebilden gibt es weitere Attraktionen, wie zum Beispiel den „Cloud Forest“, ein fast 1 Hektar großes Gewächshaus mit Nebelwald, oder den „Flower Dome“, der als größtes Glashaus der Welt im Jahre 2015 ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde.
3. Kampong Glam
Singapur verfügt über gleich drei ethnische Enklaven, eine davon ist das muslimische Viertel Kampong Glam. Einst Sitz des malaiischen Königshauses, ist das Viertel heute Zentrum der muslimischen Bevölkerung der Republik. Rund um die Arab Street und Haji Lane, die das lebendige Herz des Viertels darstellen, befinden sich zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Boutiquen, die es zu entdecken gilt und die dem Stadtteil sein orientalisches und außergewöhnliches Flair verleihen.
Im „Malay Heritage Center“ kann man die Ursprünge der malaiischen Kultur ergründen und vor allem Wissenswertes über die Vergangenheit des Viertels bzw. auch ganz Singapurs erfahren.
Den Höhepunkt einer Tour durch Kampong Glam stellt sicherlich aber die Besichtigung der Masjid Sultan (Sultan-Moschee) dar.
Das prachtvolle Gebäude mit seinen goldenen Kuppeln wird als das wichtigste muslimische Gotteshaus in Singapur betrachtet. Es befindet sich an der Muscat Street und kann bis zu 5.000 Menschen gleichzeitig in seinen weitläufigen Gebetshallen aufnehmen. Wer die 1824 erbaute Moschee besichtigen möchte, sollte seine Kleidung dementsprechend anpassen: Lange Hosen und Pullis sind ebenso Pflicht, wie eine Kopfbedeckung für die Frau. Diese darf auch nur bestimmte Teile der eindrucksvollen Moschee besichtigen, der Hauptgebetssaal zählt nicht dazu. Aber auch die anderen Teile sind wirklich sehenswert, sodass ein Besuch der Sultan Moschee nicht ausgelassen werden sollte.
4. Chinatown
New York hat es, London hat es und natürlich auch Singapur verfügt, maßgeblich von der chinesischen Kultur geprägt, über ein Viertel namens Chinatown. Südlich des Singapore Rivers liegt der lebendige Stadtteil mit kleinen Gassen und zahlreichen bunten Shops. Er ist heute Hauptanziehungspunkt für viele Touristen, die beispielsweise auf ihrer Asien-Kreuzfahrt Halt in Singapur machen. Im Chinatown der Löwenstadt reihen sich alte Gebäude aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg an neue moderne Fassaden. Wer abends einen Abstecher in das Viertel macht, sollte unbedingt den historischen Teil Tanjong Pagar mit seinen vielen Karaokebars aufsuchen.
Kaum ein Reisender kommt in Singapur um eine Tour durch das quirlige Chinatown herum. Ebenso unmöglich scheint es, den Stadtteil ohne einen Besuch im Sri Mariamman Tempel zu verlassen. Er ist der älteste hinduistische Tempel in Singapur und wurde bereits 1862 fertiggestellt. Seitdem findet alle 12 Jahre eine Zeremonie statt, bei der das Gebäude vollständig renoviert wird. Nicht nur tagsüber lohnt sich eine Besichtigung des Tempels, auch abends ist diese überaus empfehlenswert, wenn das Gebäude von farbigen Lichtern beleuchtet wird.
5. Sentosa Island
Sentosa ist ein kleines, der Hauptinsel vorgelagertes Eiland, das 2006 durch Landgewinnung auf rund 5 Quadratkilometer erweitert wurde. Die Insel ist nicht nur eine der Hauptattraktionen bei Reisenden, sondern dient auch Einheimischen mit ihren diversen Parks und Vergnügungsmöglichkeiten als Naherholungsgebiet, das unter anderem mit der Seilbahn vom Mount Faber aus erreichbar ist. Auf Sentosa befinden sich die unterschiedlichsten Attraktionen, darunter beispielsweise das Fort Siloso, das letzte erhaltene Artilleriefort der Inseln. Einen traumhaften Ausblick auf Singapur und die vorgelagerten Southern Islands verspricht der Tiger Sky Tower, der höchste freistehende Aussichtsturm Asiens. Unterhaltsam geht es auch in den Universal Studios zu, einem weiteren Themenpark auf Sentosa Island.
6. Shoppen in der Orchard Road
Singapurs Einkaufsmöglichkeiten wirken schier unendlich. In den vielen unterschiedlichen Stadtteilen können in kleinen Boutiquen nicht nur Souvenirs, sondern auch Kleidung und andere Dinge erstanden werden. Der wohl beliebteste Anlaufpunkt für eine ausgiebige Shopping-Tour ist die Orchard Road, an deren südlichem Ende sich der Sitz des Präsidenten befindet. Mehr als 30 Shopping-Malls reihen sich auf dieser Straße aneinander, eine moderner als die andere. In kleinen Läden und internationalen Designershops wird hier garantiert jeder fündig.
7. Die Aussicht genießen
Bis zum Festland Malaysias und auch auf die indonesischen Inseln kann man vom wohl höchsten Riesenrad Asiens blicken: dem Singapore Flyer. Auf 165 Metern Höhe erreicht die gläserne Kabine ihren höchsten Punkt. Von hier aus scheinen die Wolkenkratzer nur einen kleinen Sprung entfernt. Unten liegt die Formel-1-Strecke, auf der auch der deutsche Weltmeister Sebastian Vettel große Siege feiern konnte. Erbaut wurde die Attraktion ebenfalls von einem Deutschen, Florian Bollen. Insgesamt 37 Minuten dauert eine Fahrt im Riesenrad. Zeit genug, um auf den Ozean, den Hafen, Sentosa Island und den Rest der quirligen Stadt zu blicken.
8. Kurztrip nach Indien
Die dritte ethnische Enklave Singapurs lädt zu einem gemütlichen Bummel durch die bunten Straßen und Gässchen ein, in denen es herrlich nach Gewürzen und traditioneller Küche duftet. Little India ist von ausländischen Gästen deutlich weniger besucht als der chinesische oder arabische Stadtteil, aber nicht weniger empfehlenswert für einen kleinen Spaziergang. Große Bauwerke gibt es hier nicht zu besichtigen, hier liegt das Augenmerk eher auf den kleinen Besonderheiten, die entdeckt werden wollen. Überall auf den kleinen Märkten kann man hervorragendes Essen kosten und in typisch indischen Läden links und rechts der Serangoon Road nach Souvenirs für die Heimat Ausschau halten.
9. Abenteuer Zoo: Dschungelerlebnisse und Night Safari
Die wohl sehenswertesten Tierparks der Welt befinden sich inmitten des Inselstaates Singapur. Der berühmte Singapore Zoo setzt neue Maßstäbe. Vergessen Sie alles, was sie von europäischen Zoos kennen: Artgerechte Haltung wird hier absolut großgeschrieben und Sie werden keine Gitterkäfige vorfinden. Stattdessen sorgen natürliche Begrenzungen für die nötige Distanz zum Tier. An einigen Stellen nimmt man diese mitunter gar nicht wahr und meint, dem Tier direkt gegenüber zu stehen. Ein besonderes Highlight ist neben dem Singapore Zoo (Tages-Zoo) auch der Nachtzoo, in dem von 19:30 Uhr bis 23:00 Uhr nachtaktive Tiere im Schein spezieller Lampen beobachtet werden können. Dieser liegt direkt neben dem Tageszoo und hat einen separaten Eingang. Man fährt hier mit einer kleinen Bahn durchs Gelände, ganz ohne die Tiere zu stören, und kann ab den Haltestellen seine eigenen Entdeckungstouren auf weiten Pfaden durch die Dunkelheit starten. Die Night Safari ist ein absolut empfehlenswertes Erlebnis, das Sie so schnell nicht vergessen werden!
10. Essen & Trinken
Aufgrund der vielen Kulturen, die sich in Singapur zusammenfinden, können Sie sich über ein buntes, kulinarisches Angebot freuen. In den unterschiedlichen Stadtteilen gibt es zahlreiche kleinere und größere Märkte, wo Spezialitäten der asiatischen Küche probiert werden können. An jeder Straßenecke wird leckeres Street Food verkauft und in den vielen Restaurants der Stadt warten wahre Spezialitäten des Inselstaates darauf, Ihren Gaumen zu verwöhnen. Wir haben einige kulinarische Highlights für Sie zusammengetragen:
- Der Clarke Quay ist vor allem abends ein besonders beliebter Ort sowohl bei Reisenden als auch bei Einheimischen. Er kann als großer Entertainment-Komplex betrachtet werden, der aus zahlreichen restaurierten Lagerhäusern und modernen Bauwerken besteht. Die Uferpromenade am Singapore River ist in verschiedene kulturelle Blöcke, z.B. indisch oder chinesisch, eingeteilt. Diskotheken, Restaurants und Bars öffnen tagsüber bzw. abends ihre Pforten und sorgen für ein reges Nachtleben.
- Mitten im Financial District befindet sich einer der berühmtesten Märkte Singapurs: Telok Ayer Market. Besser bekannt als „Lau Pa Sat“ wurde er 1973 zum nationalen Wahrzeichen ernannt. Die Halle aus dem 19. Jahrhundert wurde zwar 2014 renoviert, hat dabei aber nichts von ihrem über 100 Jahre alten Charme verloren. An den vielen Marktständen bekommt man nicht nur frische Produkte, sondern auch die beste lokale Küche zu fairen Preisen.
- Eines der Nationalgerichte Singapurs ist der „Hainanese Chicken Rice“, der mit einer besonderen Chili-Ingwer-Paste gewürzt wird. Viele kleine Bistros und auch große Restaurants haben das Gericht auf ihrer Speisekarte stehen. Besonders empfehlenswert ist ein Abendessen im Maxwell Food Center in Chinatown. Vor dem „Tian Tian“ befindet sich in der Regel bereits eine lange Schlange, um das Reisgericht mit Hühnchen zu kosten. Anstellen lohnt sich!
- Auf den Speisekarten der Lokale und Restaurants findet man sehr viele Fischgerichte, was natürlich der Lage des Inselstaates zu verdanken ist. Zu den traditionellen Gerichten gehört dabei die „Chilli Crab“. Fangfrischer Krebs wird in einer süß-scharfen Soße serviert. Die Tomaten-Chili-Paste ist eindeutig der eigentliche Star dieses Gerichts. Wir empfehlen einen Besuch des „No signboard seafood restaurant“ oder des „Jumbo seafood restaurant“, wo jeder Koch dem Gericht noch einmal eine ganz spezielle Note verleiht. Köstlich!