Tag 1: Frankfurt -> Venedig
Meine Reise beginnt im Flugzeug: Mit der Lufthansa geht es von Frankfurt nach Venedig Marco-Polo, einem kleinen aber schönen Flughafen. Eine kühle Brise empfängt uns hier. An Venedig ist der Sommer offensichtlich schon vorbei gezogen.
Vor dem Flughafen erwartet uns Reisende bereits ein Shuttle-Bus, mit dem wir zum Busbahnhof Piazzale Roma fahren. Die Fahrt dauert 20 min. und kostet nur 6 Euro. Danach steige ich in den People-Mover – eine Art Schwebebahn auf einer Schiene – in Richtung Cruise Terminal. Die Fahrt bietet eine phantastische Aussicht auf Stadt und Hafen und ist sehr günstig – 1 Euro pro Richtung. Nun kann ich es aber kaum erwarten, auf das Schiff zu kommen! Am Hafen angekommen werde ich von den sympathischen MSC-Mitarbeitern begrüßt. Koffer werden mit Gepäckanhängern versehen und weiter geht’s zum Check-In. Hier heißt es „bitte lächeln!“ für das Foto auf der Bord-Karte. Es folgt eine kurze Sicherheitskontrolle und – endlich! – ab geht’s aufs Schiff.
Die Kabine: Die Kabine finde ich relativ leicht, es handelt sich um eine schöne Außenkabine auf Deck 9 mit Platz für bis zu 3 Personen und einem kleinen aber feinen Badezimmer mit Dusche. Die Einrichtung ist geschmackvoll und komfortabel. Ein Blick ins TV verrät: Es gibt auch deutsche Sender!
Hier kann man sich wohl fühlen, denke ich, als es an der Tür klopft und meine Koffer gebracht werden. Meine Sachen finden genug Platz im Schrank vor und sobald der Koffer ausgepackt ist, mache ich mich daran, das Schiff zu erkunden.
Das Schiff: Die MSC Armonia macht einen großen und lichtdurchfluteten Eindruck auf mich, dabei bleibt alles jedoch angenehm überschaubar, denn bei Platz für ca. 1.600 Passagiere ist es eines der kleineren Kreuzfahrtschiffe. Auf meinem Rundgang entdecke ich einen einladenden und modernen Fitness- und Wellnessbereich, ein Theater und verschiedene Themen-Restaurants und Bars im Inneren sowie einen Jogging-Parcous auf dem weitläufigen Deck.
Abend & Abendessen
Erste Informationen zum Abendprogramm finde ich bereits bei der Ankunft auf meinem Bett. Auch in den nächsten Tagen werde ich auf diesem Wege immer auf dem aktuellen Stand über das abendliche Programm gehalten. An diesem Abend gilt es vorerst, die obligatorische Rettungsübung in orangen Schwimmwesten zu absolvieren. Belohnt werden wir dabei mit der Aussicht auf das beleuchtete Venedig, während das Schiff aus dem Hafen fährt und dazu ein erhabenes Hupkonzert anstimmt.
Das Abendessen verlangt heute, glücklicherweise, einen legeren Dresscode von mir. In Jeans und Hemd geht es nun zum Dinner um 20.30 Uhr. Hier lande ich in einer sympathischen Runde an einem 6er Tisch, die mir für den Rest der Fahrt über erhalten bleibt, da man immer am gleichen Tisch zu Abend aß. Froh darüber, erste Bekanntschaften gemacht zu haben, lassen wir den Abend bei einem Cocktail in der Duomo Bar ausklingen. Insgesamt stehen dem Gast hier acht verschiedene Bars mit jeweils unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten zur Auswahl. Vom stilvollen Ambiente einer Lounge, aus der ab und an Klavierklänge dringen, über unterhaltsame Bars mit Tanzfläche bis hin zum gemütlichen Pub-Ambiente findet jeder hier das richtige Plätzchen für sein persönliches Abendprogramm.
Tag 2. Ancona: Sympathisches Hafenstädtchen
Mein erster Morgen an Bord fängt mit einem ausgiebigen Frühstück im Buffetrestaurant an, in das mich vielversprechende Düfte locken. Hier finde ich eine große Auswahl, die hauptsächlich auf italienische und britische Bedürfnisse ausgelegt ist. Das bedeutet: entweder sehr süß oder sehr deftig, aber ganz sicher sehr lecker! Ich sehe Croissants neben Brötchen, Toast und Waffeln, Muffins und duftendem Kuchen. Daneben reiht sich eine beeindruckende Vielfalt an deftigen Leckereien wie Würstchen, Speck, Käse, Bohnen, Rührei und Spiegelei. Auch aus der Obsttheke lächeln mich gesunde Köstlichkeiten an. Ich kann mich nicht entscheiden und probiere einfach von allem etwas.
Mittlerweile haben wir Ancona erreicht. Die kleine italienische Stadt sieht schon aus der Ferne einladend aus. Da das Schiff direkt am Fuße der Stadt anlegt, führt ein nur kurzer Fußweg aus dem Hafen in die City, die sich an einen kleinen Hang schmiegt. Terracottafarbene Häuser und großzügige Plätze schmücken die Stadt, der blaue Himmel und strahlender Sonnenschein tragen ihren Teil zum südländischen Atmosphäre bei.
Ja, die Temperaturen werden langsam spürbar wärmer und ich freue mich auf die nächsten Tage, wenn die Temperaturen weiter steigen dürften! Von der Sonne geblendet wandle ich also durch die engen Gassen, staune über die historischen Gebäude und entdecke auf einer belebten Einkaufsstraße ein nettes kleines Café, wo ich mir einen erstklassigen italienischen Kaffee gönne. Anschließend komme ich an einem quirligen Markt vorbei. Es riecht nach vielen verschiedenen Gewürzen und Waren und überall vernimmt man die Marktleute, die ihr Obst und Gemüse feilbieten.
Rechtzeitig zur Abfahrt um 18:00 Uhr kehre ich auf das Schiff zurück, schaue mir noch eine Vorstellung im Theater La Fenice an und begebe mich wieder zum Abendessen – heutiger Dresscode: rot-grün-weiß, wir sind ja schließlich in Italien. Danach geht es in die Armonia Lounge, in der unter dem Motto „italienische Nacht“ mit Animationsteam und Disco bis in die Nacht gefeiert wird. Auch das lasse ich mir selbstverständlich nicht entgehen.
Tag 3: Ein Seetag mit ruhigem Wellengang
Der dritte Tag der Kreuzfahrt findet ausschließlich auf dem Wasser statt. Ich genieße das schöne Wetter und richte mich den ganzen Tag an Deck ein. Hier gibt es genügend freie Liegen und windgeschützte Ecken, in denen man sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen kann. Wer sich mehr Action wünscht, wird vom mehrsprachigen Animationsteam bespaßt. Das Unterhaltungsangebot ist vielfältig und auf verschiedene Gästegruppen abgestimmt: Mit dem Morgentanz haben alle Gelegenheit, aktiv in den Tag zu starten. Verschiedene Rätsel-Spiele begeistern Jung und Alt und beim täglichen Bingo versuchen viele ihr Glück auf den Gewinn von 25.000 Euro. Allseits großer Beliebtheit erfreuen sich Pool-Spiele sowie der Italienisch-Kurs, der in aller Mund ist.
Das Dinner an diesem Abend verlangt nach einem Gala-Outfit. Schick herausgeputzt begebe ich mich in die wohlgekleidete Gesellschaft. Heute werden viele Erinnerungsfotos geschossen. Auch der Kapitän ist im Einsatz und lächelt für die Fotos mit seinen Passagieren um die Wette. Anschließend lockt mich das Casino und ich verbringe den Abend am Roulette-Tisch, beim Black Jack und an mehreren einarmigen Banditen.
Tag 4: La Goulette – mit Ausflug nach Tunis
An diesem Tag gibt es ein Frühstück im À-la-carte-Restaurant, mal was anderes, dass man sein Frühstück aus einer Karte auswählen darf. Gegen 13:00 geht es nun nach La Goulette, denn wir sind mittlerweile auf dem afrikanischen Kontinent – in Tunesien – angekommen. Bei schönstem Wetter werden wir mit landestypischer Musik am Hafen empfangen. Selbst Kamele und Falken befinden sich unter dem Empfangskomitee. La Goulette entpuppt sich als eine kleine Hafenstadt mit einem kleinen Basar. Entlang der Hauptstraße erspähe ich Souvenirshops, Outlets und einige Restaurants und Bars. Viele Besucher halten sich hier nicht lange auf, sondern fahren gleich weiter in die Altstadt von Tunis, auch als „Medina“ bezeichnet. Daher herrscht hier eine ruhige Atmosphäre und die Gäste, die sich dafür entscheiden, hier zu bleiben, suchen sich ihre Ruhezonen in der Nähe des Hafens.
Meine Begleiter und ich entscheiden uns, wie die meisten, für eine Tour in die Stadt. Es gibt zwei Wege, um nach Medina zu kommen. Erstens: Das Taxi: An den vielen Taxen gibt es kaum ein Vorbeikommen. Die Preise liegen bei ca. 5 – 10 € p. P., hier gehört das Verhandeln aber unbedingt dazu! Die zweite Möglichkeit ist der Zug. Es gibt nämlich eine Zugverbindung in die Stadt, allerdings müssen dafür Denar gewechselt werden, da der Ticket-Automat keine Euros annimmt.
Wir entscheiden uns für ein Taxi, das uns pro Person 5 € kostet, und fahren (ca. 15 km) in die Altstadt. Im Taxi wird uns auch die große Touristen-Tour angeboten, die neben Tunis auch Karthago und seine Ausgrabungsstätten sowie das Künstlerdorf Sidi-Bou-Said beinhaltet, welches mit seinen weißen Häusern mit blauen Erkern und Fenstergittern sehr schön sein soll. So eine Rundfahrt kostet ca. 30 € p. P., jedoch sollte man auch hier selbstverständlich verhandeln.
Wir beschränken uns bei unserem Ausflug jedoch nur auf Tunis. Die Stadt an sich ist voller Menschen, es gibt viel Verkehr und überall ersichtlich sind die großen Sicherheitsvorkehrungen (unter anderem sehen wir Panzer, Stacheldraht, Maschinengewehre und Soldaten). Wir kehrten relativ schnell auf das Schiff zurück, um uns in die Sonne zu legen und das Urlaubsfeeling wieder aufkommen zu lassen. Auch heute Abend gab es wieder eine unterhaltsame Theaterveranstaltung und nach dem Abendessen (Dresscode: weiß) begebe ich mich an meinen mir mittlerweile angestammten Platz in der Armonia Lounge.
Tag 5: Ein Tag auf See – diesmal recht stürmisch
Dieser Tag ist durch starken Seegang geprägt. Bereits seit 2:00 Nachts halten die Wellen das Schiff in Bewegung. Die Gänge und Bars wirken recht ausgestorben, da die meisten es sich auf ihren Kabinen gemütlich gemacht – oder auch mit Anflügen von Seekrankheit zu kämpfen haben. Da es draußen zu windig ist, halte ich mich den Tag über in den diversen Bars und Lounges auf oder lese in meinem Buch. Das Animationsteam ist für alle da, denen der Sinn noch nach Unterhaltung steht. Abends besuche ich wieder das Theater und darf mich wieder in legerer Kleidung zum Abendessen begeben, um danach wieder die Armonia Lounge aufzusuchen.
Tag 6: Málaga – Marmorierte Einkaufsstraßen & mondäner Stadtstrand
Am nächsten Tag kommen wir gegen 14:00 Uhr im spanischen Málaga an. Nach dem Frühstück geht es mit dem von MSC organisierten Transfer in die Stadt (die Fahrt kostet 6,90 €). Bei schönem Wetter lässt es sich aber auch sehr gut in die Stadt laufen (Dauer: ca. eine halbe Stunde). Wenn man hier genug Zeit hat und das Wetter schön ist, sollte man unbedingt den Stadtstrand in direkter Nähe des Hafens auf dem Weg in die Stadt aufsuchen! Dieser ist wirklich einmalig schön und wäre ich nicht so neugierig auf die Stadt, würde ich mich am liebsten in die Wellen stürzen. Mittlerweile komme ich meinem Traum von Sommer und Sonne immer näher. Heute genieße ich einen Tag bei schönstem Wetter, klarem Himmel und wundervollen gefühlten 25 Grad!
In Málaga angekommen, entdecke ich eine schöne Einkaufsstraße, mit Marmorboden, in der sich viele Geschäfte aneinander reihen (ZARA, Bershka, Pull & Bear, etc.), aber auch Cafés und Tapas-Restaurants sind zahlreich vertreten. Ich stelle fest, dass sich ein Blick in die vielen kleinen Gassen lohnt und zahlreiche Foto-Motive bietet, als musikalische Töne durch die Gassen an mein Ohr drängen. Diesen folge ich und finde mich plötzlich auf dem „Plaza de la Constitución“ wieder. Hier angekommen, erfreue ich mich meines spontanen Fundes: Gerade findet ein Live-Act statt, von einer Gruppe, die ich zwar nicht kenne, deren Mix aus spanischen Folkloreklängen und Rock meinen Geschmack aber auf Anhieb trifft. Um 18:30 fährt der letzte Bus zurück zum Hafen. Zufrieden steige ich ein: Málaga ist für mich definitiv die schönste Stadt auf der Route!
Tag 7: Seetag mit Sonne satt
Dieser Tag steht ganz im Zeichen der Sonne. Das herrliche Wetter verlockt mich wieder dazu, den ganzen Tag an Deck zu liegen. Freie Liegen gibt es auch heute wieder in ausreichender Zahl. Auch der Dresscode an diesem Abend kommt mir sehr entgegen, in legerer Kleidung nehmen wir unser Abendessen zu uns und danach noch einige Drinks in der Armonia Lounge.
Tipp: Sehr lecker ist der „Barracuda Cocktail“, dabei handelt es sich um einen Cocktail aus Rum, Galliano, Champagner und Ananassaft, der in einer Ananas serviert wird.
Das Programm dieses Tages trägt übrigens das Motto „MSC Factor“ – analog zum TV-Format X Factor finden den ganzen Tag Casting und Proben statt und jeder darf sein bestes Talent vorführen. Die endgültige Show ist dafür umso unterhaltsamer. Bei den Auftritten handelt es sich hauptsächlich um Gesangseinlagen – unter anderem auch von Crew-Mitgliedern, wie dem italienischen Chefkoch, der inbrünstig ein „O sole mio” anstimmt. Im weiteren Verlauf führt ein Urlauber-Pärchen einen ambitionierten Tango auf und auch ein Hit von Justin Bieber hat es bis in die Endrunde geschafft, vorgeführt von zwei jugendlichen Fans.
Nun heißt es auch schon Koffer packen. Diese müssen bis 2:00 Uhr nachts vor die Kabine gestellt werden, damit man sie am nächsten Tag nicht selbst von Bord tragen musste. Ein toller Service!
Tag 8: Ankunft in Santa Cruz de Tenerife & Ende der Reise
Der Geruch des Sommers lockt mich an diesem Morgen an Deck – auf meiner letzten Station auf dieser Reise finde ich also endlich den lang ersehnten Sommer wieder! Bei traumhaften 28 Grad kommen wir in Santa Cruz de Tenerife an. Wunderschön präsentiert sich die grüne Insel im Blau des Mittelmeers. Ein unvergesslicher Anblick, der das Ende meiner Reise krönt.
Denn für alle, die nach Frankfurt fliegen wollten, ist dies der letzte Tag der Reise. Für alle anderen geht es noch einen Tag weiter nach Las Palmas. Nach dem Frühstück genieße ich die für mich vorerst letzten Sonnenstrahlen an Deck, bis ich mich um 14 Uhr zum Treffpunkt in der Armonia Lounge einfinde. Anschließend werden wir zum Hafen gebracht und mit dem Transferbus geht es weiter zu dem etwa 30 min. entfernten Flughafen Teneriffa Nord, wo wir um 16:45 Uhr mit SunExpress in Richtung herbstliches Frankfurt abheben.
Fazit: Absolut empfehlenswert!
Die MSC Armonia ist durch ihre Größe perfekt für einwöchige Kreuzfahrten und vor allem für Kreuzfahrt-Einsteiger geeignet. Das Schiff überzeugt besonders durch eine lockere und internationale Atmosphäre, zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten sowie gutes Essen. Mir hat diese Woche auf dem Schiff jedenfalls sehr viel Spaß gemacht. Wie bei vielem im Leben, ist auch hier der Weg das Ziel gewesen – mit dem schönen Ergebnis, dass das Suchen nach dem Sommer am letzten Reisetag endlich ein Ende hatte und ich bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen auf Teneriffa an Land ging: ein wunderschöner Abschluss einer tollen Kreuzfahrt!
Abschließend noch einige Tipps:
Duty Free: An Bord kann man reichlich Duty Free-Shopping betreiben. Alkohol, Parfüm und Marken-Sonnenbrillen gehören hier zum Angebot. Zigaretten kosten ab 23 € die Stange, diese bekommt man aber bei einem Abflug ab den Kanaren noch günstiger, wenn man sie am Flughafen kauft (18 €/ Stange).
Essen: Mein Lieblingsessen an Deck gab es auf Deck 11: Hier habe ich die beste Pizza meines Lebens gegessen!
Getränke: Es gibt diverse Getränkepakete, die für einen Tag gebucht werden können, beispielsweise das „All Inclusive-Paket“, bei dem man den ganzen Tag alles und so viel man möchte trinken darf, ohne zum Portmonee zu greifen. Ohne Getränkepaket sind zusätzlich zum Getränkepreis 15% Servicegebühr fällig.
Wellness: Das Wellness-Angebote ist vielfältig! Besonders interessant: Jeden Tag gibt es ein Sonderangebot zu einer bestimmten Anwendung.
Bester Platz bei Seetagen:
– Außen: Am Heck des Schiffes gibt es viele Liegen und es ist ruhiger als am Pooldeck.
– Innen: Eine der vielen Bars.
Raucher: Im Pub an Bord darf geraucht werden, ansonsten gibt es viele Raucherstellen an Deck. Rauchen in den Kabinen ist natürlich verboten.