Angesichts der vom Auswärtigen Amt ausgesprochenen Reisewarnungen für Tunesien sowie jüngst auch für Ägypten, führte die GfK Marktforschung im Auftrag der British American Tabacco die 27. Deutsche Tourismusanalyse durch. Ziel war es, herauszufinden, inwiefern die Entwicklungen in diesen Urlaubsdestinationen Einfluss auf das Reiseverhalten der Deutschen haben. Im Zuge der Studie wurden 4.000 Bundesbürger ab 14 Jahren zum Urlaubsverhalten im Jahr 2010 und den Reiseplänen für das Jahr 2011 befragt.
Ein Teilergebnis der Studie ist, dass die Deutschen ein größeres Risikobewusstsein zeigen als noch vor 10 Jahren: Nur rund 13 Prozent gaben an, sich von Reisewarnungen nicht beeindrucken zu lassen – nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 waren es noch 67%, die Ihre Urlaubspläne nicht ändern wollten. In der aktuellen Befragung gab jeder Zweite an, dass er sein Reiseverhalten nun an Reise- und Terrorwarnungen anpasse. Dies bedeutet, dass im Falle einer Reisewarnung das Reiseziel oder die Reisezeit von den Urlaubern geändert wird. Ein nicht unerheblicher Anteil gab sogar an, die Urlaubspläne vorerst komplett ruhen zu lassen. Ein Drittel aller Befragten sagte außerdem aus, Reisen grundsätzlich in weniger risikoreiche Länder verlegen zu wollen und dafür den Urlaub z.B. in Deutschland zu verbringen.
Über das Reiseverhalten der Deutschen im Jahr 2010 lässt sich sagen, dass zwar mehr Menschen reisten wie in den Vorjahren, die durchschnittliche Reisedauer jedoch mit 12,5 Tagen einen halben Tag weniger betrug als 2009. Das Reiseverhalten der Ost- und Westdeutschen gleicht sich nach den Ergebnissen der Studie immer mehr an und auch die Differenz zwischen Land- und Stadtbevölkerung verringert sich. Was die Reisekosten angeht, so ergab die Studie, dass die Reisenden Ihre Urlaubskosten um durchschnittlich rund 100 Euro gekürzt haben. Die Reisekosten lagen demnach durchschnittlich bei 944 Euro pro Person.